Zuordnung der Kosten auf die Kostenstellen
Bei der Kalkulation der Herstellungskosten sollen Leerkapazitäten keine Berücksichtigung finden. Wir könnten jetzt den Weg gehen, dass wir die Kosten der Leerkapazitäten ermitteln und dann herausrechnen. Dies ist uns aber zu schwierig. Daher haben wir uns entschieden, dass wir die Kosten im Normalbetrieb des Unternehmens ermitteln. Der Normalbetrieb ist hierbei nicht mit dem Maximalbetrieb zu verwechseln. Der Normalbetrieb liegt bspw. bei 95 % des Maximalbetriebes, da es immer wieder zu Produktionsspitzen kommen kann oder auch Zeit für Reparaturen oder andere Betriebsausfälle sein muss. Zu erkennen ist der Normalbetrieb, wenn bei einer Steigerung der Produktion die betrieblichen Kapazitäten ausgebaut werden müssen, damit Produktionsspitzen und Betriebsausfälle ausgeglichen werden können, normal übliche Betriebsausfälle für Reparaturen und Wartung ohne Produktionseinbußen aber dennoch möglich sind. In unserem Fall liegt die Auslastung aber bei 86 %, so dass noch Kapazitäten für eine Produktionssteigerung vorhanden sind. Diese noch ungenutzten Kapazitäten sind Leerkapazitäten, die aus der Kalkulation entfernt werden müssen. Die Werte für den Normalbetrieb sind aus Jahren bekannt, in denen der Unternehmen voll ausgelastet gewesen ist. Bei Normalbetrieb wurden im Durchschnitt 2 395 300 Steine produziert. Darüber hinaus wären dann 463 Mitarbeiter im Unternehmen tätig. Die Aufwände für Material und Personal würden steigen, die für andere Aufwendungen nur geringfügig, Abschreibungen und Zinsen blieben unverändert.
Die Aufwände bzw. Kosten auf den Kostenstellen würden bei normaler Auslastung folgendermaßen ausfallen:
(Abkürzungen: AHK — Anschaffungs- und Herstellungskosten; ND — Nutzungsdauer)
Kosten der Kostenstellen:
| Kostenstelle | 100 Rohstoffe | 110 Gebäude | 200 Tonstecher | 210 Verladung |
- | Materialaufwand | 8 208 | - | - | - |
- | Personalaufwand | - | - | 11 880 | 9 776 |
- | Abschreibungen | - | 136 | 85 | 84 |
- | andere Aufwendungen | - | 20 | - | - |
= | Kosten | 8 208 | 156 | 11 965 | 9 860 |
Details zu den Kostenstellen: |
100 Rohstoffe | Sägespäne 116 G; Kohle 7 168 G; Futter, Stroh 850 G; Bretter 74 G |
110 Gebäude | Ofen: AHK 1 040 G; ND 20 Jahre; jährliche Abschreibung 52 G vier Trockenschuppen: AHK 4×60 G; ND 10 Jahre; jährliche Abschreibung 24 G Unterkünfte: AHK 675 G; ND 25 Jahre; jährliche Abschreibung 27 G Verwaltungsgebäude: AHK 425 G; ND 25 Jahre; jährliche Abschreibung 17 G Stallungen: AHK 4×100 G; ND 25 Jahre; jährliche Abschreibung 16 G andere Aufwendungen: Kerzen 20 G |
200 Tonstecher | 79 Tonstecher; 5 Tonstechermeister; 1 Tonstecherleiter; 85 Spaten: AHK 85×3 G; ND 3 Jahre; jährliche Abschreibung 85 G |
210 Verladung | 72 Verlader; 2 Verladekoordinateure; 1 Verlademeister;84 Spaten: AHK 84×3 G; ND 3 Jahre; jährliche Abschreibung 84 G |
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Kosten der Kostenstellen:
| Kostenstelle | 220 Wagenschieber | 230 Sümpfer | 240 Formen | 250 Trocknen & Brennen |
- | Materialaufwand | - | - | - | - |
- | Personalaufwand | 14 080 | 5 264 | 1 248 | 5 604 |
- | Abschreibungen | 724 | - | 15 | - |
- | andere Aufwendungen | 44,65 | - | - | 472 |
= | Kosten | 14 848,65 | 5 264 | 1 263 | 6 076 |
Details zu den Kostenstellen: |
220 Wagenschieber | 144 Wagenschieber; 2 Wagenschiebemeister 191 Pferde: AHK 191×25 G; Verkauf nach 12 Jahren: 191×1 G; ND 12 Jahre; jährliche Abschreibung 382 G 171 Wagen: AHK 171×10 G; ND 5 Jahre; jährliche Abschreibung 342 G andere Aufwendungen: Tierarzt, anteilig – 164÷191×52 G = 44,65 G |
230 Sümpfer | 8 Wässerer; 35 Sümpfer; 1 Sümpfermeister |
240 Formen | 4 Tonträger; 7 Streicher; 15 Formen: AHK 15×1 G; ND 1 Jahr; jährliche Abschreibung 15 G |
250 Trocknen & Brennen | 16 Stapler; 12 Steinsetzer; 1 Brennmeister andere Aufwendungen: Pacht 300 G; Kleinmaterial/ Werkzeuge 172 G |
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Kosten der Kostenstellen:
| Kostenstelle | 260 Träger | 300 Techniker | 310 Ziegelfahrer | 400 Verwaltung |
- | Materialaufwand | - | - | - | - |
- | Personalaufwand | 4 560 | 1 056 | 3 000 | 1 548 |
- | Abschreibungen | 104 | - | 125 | - |
- | andere Aufwendungen | - | 91 | 7,35 | 192 |
= | Kosten | 4 664 | 1 147 | 3 132,35 | 1 740 |
Details zu den Kostenstellen: |
260 Träger | 15 Abtrager; 27 Rohlingträger andere Aufwendungen: Werkzeuge 172 G 52 Schubkarren: AHK 52×8 G; ND 4 Jahre; jährliche Abschreibung 104 G |
300 Techniker | 1 Schreiner; 1 Schmied; 1 Pferdemeister; 1 Gebäudewart andere Aufwendungen: Büromaterial 45 G |
310 Ziegelfahrer | 5 Ziegelfahrer 25 Fuhrwerke: AHK 5×35 G; ND 7 Jahre; jährliche Abschreibung 125 G andere Aufwendungen: Tierarzt, anteilig – 27÷191×52 G = 7,35 G |
400 Verwaltung | 1 Zahlmeister; 1 Buchhalter; 1 Verkäufer; 1 Sekretär; 1 Ziegeleimeister andere Aufwendungen: Büromaterial 182 G; Materialprüfung 10 G |
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Die Gehälter für die zusätzlichen Mitarbeiter, die man für den Normalbetrieb noch anstellen müsste, sind aus den Durchschnittsgehältern einer Berufsgruppe geschätzt. Die Pferde werden wie Anlagegüter behandelt und werden über die typische Dauer, die ein Pferd einsetzbar ist, abgeschrieben. Die niedrigste Wert, auf den abgeschrieben wird, ist der Verkaufswert. In der Summe über alle Kostenstellen ergibt sich die geschätzte Gewinn- und Verlustrechnung bei Normalbetrieb. Diese ist nachfolgend zu finden.
Gewinn- und Verlustrechnung im Normalbetrieb:
| Umsatzerlöse | 73 739 |
- | Materialaufwand | 8 208 |
- | Personalaufwand | 58 016 |
- | Abschreibungen | 1 273 |
- | andere Aufwendungen | 827 |
= | Betriebsergebnis | 5 415 |
- | Finanzaufwand | 110 |
- | Ertragssteuern | 1 326 |
= | Jahresüberschuss | 3 979 |
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