In der Buchführung sind grundlegende Kenntnisse im Recht eine Voraussetzung, um dessen Regeln und Verfahren verstehen zu können. Im deutschen Handelsrecht, dem österreichischen Unternehmensrecht und dem Schweizer Obligationenrecht sind die grundlegenden Regeln, wie die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung, definiert. Darüber hinaus gelten verschiedene steuerliche Regeln, wie im Umsatzsteuer- bzw. Mehrwertsteuergesetzbuch festgelegt, die auch auf die Buchführung wesentliche Auswirkungen haben. Allein schon bei der Frage, wie eine Rechnung buchhalterisch zu erfassen ist, setzt Kenntnisse der gesetzlichen Regeln zu Kaufverträgen voraus.
Bei der Betrachtung der verschiedenen gesetzlichen Vorschriften sind Techniken aus der Rechtswissenschaft, wie die Subsumtion von Gesetzen, notwendig. Des Weiteren werden juristische Fachbegriffe verwendet werden, deren Kenntnis notwendig ist, um die Sachverhalte und Regeln zu verstehen. Dies wird zwar keine Auskunft von Steuerberatern, Rechtsanwälten oder Wirtschaftsprüfern ersetzen können, der Buchhalter wird aber in die Lage versetzt werden, die Ausführungen der jeweiligen Spezialisten besser zu verstehen und damit richtig umsetzen zu können.
Zudem ist ein Verständnis davon wichtig, inwieweit Urteile des Bundesfinanzhofes BFH und Erlasse für die Finanzbehörden Auswirkung auf die Buchführung haben. Als weiteres sind die Regelwerke für die internationale Rechnungslegung IFRS und die US-amerikanisch Rechnungslegung US-GAAP in ihren Grundlogiken von den europäischen Rechnungslegungsvorschriften und Gesetzeswerken zu unterscheiden. Auch hier ist ein Verständnis der Grundlagen des jeweiligen Rechtssystems wichtig für die richtige Interpretation der Regelwerke.