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Spielregeln des MIT Beer Distribution Game

Im Grundaufbau wird dieses Spiel mit vier Spielgruppen und einem Spielleiter gespielt. Jede Spielgruppe besteht dabei idealerweise aus zwei oder drei Spielern. Sie repräsentieren jeweils eine Stufe einer Handelskette:

  • eine Brauerei
  • ein Regionallager
  • ein Großhändler
  • ein Einzelhändler
Die Rolle der Kunden und der Rohstofflieferanten der Brauerei übernimmt der Spielleiter. Die Lieferkette handelt mit Bierkästen, von denen zu Beginn des Spiels jede Gruppe zwölf Kästen erhält. Gespielt wird über 30 bis 50 Runden, wobei jede Runde eine Woche darstellt.

Spielplan des „MIT Beer Distribution Game“ in der Originalversion

In jeder Runde bestellt jede Gruppe nach eigener Entscheidung bei seinem Lieferanten. Der Spielleiter selbst übernimmt die Bestellung der privaten Kunden und bestellt vier Kästen pro Runde. Diese werden vom Einzelhändler auch direkt aus seinem Lagerbestand heraus ausgeliefert. Die Bestellungen der Händler und des Lagers erreichen ihre Lieferanten jedoch mit einer Verzögerung von zwei Runden. Auch die Warenlieferung der Lieferanten trifft erst mit einer Verzögerung von zwei Runden ein, wodurch sich ein Gesamtzeitverzug von vier Runden ergibt. Die Brauerei wiederum gibt einen Produktionsplan auf, der über zwei Runden hinweg abgearbeitet wird. Die Lagerhaltungskosten pro Team betragen 0,5 GE pro Kasten und Runde. Kann jedoch eine Bestellung nicht vollständig bedient werden, beträgt die Strafe 1 GE pro Kasten und Runden. Das Ziel der Spielgruppen sind möglichst niedrige Gesamtkosten im Verlauf des Spiels.

Jede Spielgruppe erhält nur die Informationen über die Bestellungen seines Kunden, jedoch nicht die von deren Kunden. Eine Kommunikation über die Gruppen hinweg ist nicht erlaubt. Es konnte allerdings mehrfach gezeigt werden, dass selbst wenn die Kommunikation erlaubt wird, die Information über die Bestellmenge der privaten Kunden nicht weitergegeben wird. Selbst die kontinuierliche Information über die Nachfrage der privaten Kunden an alle Spielteilnehmer durch den Spielleiter hat meist keinen Einfluss auf das Ergebnis.

Anpassung der Bestellmenge der Kunden

Sobald die Spielgruppen in eine gewisse Routine gekommen sind, wird die Bestellmenge der privaten Kunden auf 8 verdoppelt und dann konstant gehalten. In einigen Varianten steigt die Menge auch auf 9 Stück oder sogar nur um einen Bierkasten auf 5 Kästen. Die Höhe der Änderung ist jedoch für das Ergebnis unbedeutend. Auch kleinste Änderungen erzeugen sich verstärkende Schwankungen und zeigen den Bullwhip-Effekt auf.